Frauentag: Porträt von Rachel Arend

Porträts Treffen Am 4 März 2022Von Jennifer

Am 8. März ist der Internationale Tag der Frauenrechte. Und aus diesem Anlass haben wir uns mit drei inspirierenden und leidenschaftlichen Frauen aus unserem Reiseziel getroffen und stellen Ihnen ihre Porträts in Wort und Bild vor... Das zweite Porträt ist Rachel Arend gewidmet, Restaurantbesitzerin und Geschäftsführerin von zwei Lokalen in Sarreguemines: Au Sirop d'Erable und The Bubble Shop.

RACHEL AREND

Gastronomin & Geschäftsführerin

Au sirop d’Erable & The Bubble Shop

Wie sieht Ihr Werdegang aus?

Atypisch [lacht]! Ich gehöre zu den Menschen, die glauben, dass man in einem einzigen Leben mehrere Leben haben kann. Meine schulische Laufbahn führte mich in das Sekretariat der Geschäftsleitung. 23 Jahre lang habe ich diesen Beruf als Direktionssekretärin im selben Unternehmen ausgeübt, nicht weit von Sarreguemines entfernt. Es handelt sich um ein Unternehmen, das heute sehr gewachsen ist, und ich konnte seine Entwicklung miterleben, was für mich sehr bereichernd war. Letztendlich konnte ich mich aber nicht mehr entfalten. Es war ein strenger Beruf und ich brauchte ein bisschen mehr Verrücktheit [lacht]! Also beschloss ich, Gästezimmer zu eröffnen, die ich zwölf Jahre lang leitete. Und jetzt, seit drei Jahren, ist dieses Restaurant [Au Sirop d’Erable] mein Baby! Zuerst gab es 2018 die Crêperie und dann vor einigen Monaten die Eröffnung des Bubble Shops.

Haben Sie auf diese Weise eine Ausbildung zum Restaurantfachmann absolviert?

Ja, ja! Also, ich bin schon immer eine leidenschaftliche Köchin gewesen. Selbst als ich noch Direktionsassistentin war, habe ich Kochschulungen in Straßburg besucht, Abendkurse im Simon Lazard in Sarreguemines… Und meine Mutter, die viel gekocht hat, hat mir viel beigebracht. Deshalb habe ich am anderen Ende Frankreichs, in der Bretagne, eine Ausbildung zur Crêpière gemacht! Aber es ist vor allem eine tägliche Leidenschaft, ich schaue mir immer an, was anderswo gemacht wird… Das hört nie auf, das ist sicher!

: © JLauer Sarreguemines Tourisme

: © JLauer Sarreguemines Tourisme

Wie sind Ihre beiden Einrichtungen entstanden?

Vor allem sind sie aus dem Bedürfnis nach Kreativität entstanden, das ich hatte. Ich glaube, ich hatte schon immer das Bedürfnis, diese Kreativität in mir auszudrücken. Das ging auch über handwerkliche Dinge, wie zum Beispiel die Arbeit mit Blumen, was ich bei den Gästezimmern viel gemacht habe. Das war gut, aber ich wusste, dass der Ort, an dem ich mich immer am besten fühlte, der war, an dem ich bei meinen Kochkursen eine professionelle Küche betrat. Ich hatte eine Banane und wusste, dass ich in meinem Element war!

Was inspiriert Sie im Alltag?

Ah, so viele Dinge [lacht]! Aber ich glaube, es ist vor allem, Freude zu bereiten. Den Kunden Freude zu bereiten, Zufriedenheit zu schaffen, ich glaube, das ist es vor allem. Egal, ob es die Jüngsten oder die Ältesten sind, ich mag es, wenn sich die Leute hier wohlfühlen, sie kommen mit der Familie, mit Freunden … Es macht mich glücklich, wenn ich eine ganze Gruppe von Schülern sehe, die nach der Schule kommen, Freunde, die in Rudeln kommen und die genießen. Die Zufriedenheit ist enorm!

Haben Sie Pläne für die Zukunft, obwohl der Bubble Shop gerade erst eröffnet wurde?

Oh, na ja, wir werden uns ein bisschen zurückhalten [lacht]! Wir werden die beiden Babys schon ein bisschen wachsen lassen… Und schließlich glaube ich, dass der Ausdruck sehr gut passt, wenn man sagt, dass man bei der Gründung eines Unternehmens wie ein Baby ist. Und das lässt sich tatsächlich übertragen, wie ich festgestellt habe, denn bevor man Eltern wird, schläft man friedlich, man fühlt sich wohl, man genießt… Und wenn man Kinder hat, ändert sich alles, die Nächte sind nicht mehr so friedlich. Wenn man ein Unternehmen gründet, ist es wirklich ähnlich: Nachts denkt man über das Personal nach, über die Produkte, die man anbietet, über den Ansatz des Unternehmens… Auf jeden Fall neue Projekte, nicht sofort, aber im Bubble Shop sind wir bereits dabei, die Dinge anders zu fokussieren, um uns wirklich an die Nachfrage unserer Kunden anzupassen. Wir haben eine große Nachfrage nach gluten- und laktosefreien Produkten, also arbeite ich gerade an Waffelrezepten auf der Basis von Maismehl und Pflanzenmilch, und die Ergebnisse sehen schon ziemlich gut aus! Dann gibt es natürlich noch weitere Ideen in der Schublade, aber ich kann Ihnen heute nicht alles verraten [lacht]!

Was bedeutet es für Sie, in Ihrem beruflichen Alltag eine Frau zu sein?

Eine noch größere Herausforderung als wenn man ein Mann ist. Es ist immer ein bisschen beleidigend, wenn jemand die Tür aufstößt, ein Lieferant oder so, und den Chef sprechen will, während er mich anschaut. Aber jetzt mache ich mir einen Spaß daraus, ihnen zu sagen, dass ich die Chefin bin! Leider muss man noch mehr beweisen, aber das ist für mich immer noch eine enorme Befriedigung. Ich denke, dass mich der gesamte berufliche Werdegang, den ich durchlaufen habe, dazu gebracht hat, meine Unternehmen richtig zu führen. Die Strenge, die ich mir bewahrt habe, nachdem ich 23 Jahre lang die Assistentin eines Chefs war, wo ich sehen konnte, wie die Dinge aus Sicht der Finanzverwaltung und des Arbeitsrechts laufen… Heute sind all diese Begriffe für mich sehr nützlich!